Höchst fragwürdig sind solche Aussagen, wie ich finde. Mit billigen Halbwahrheiten, die uns als "Nachrichten" und Meinungen sogenannter "Sachverständiger" präsentiert werden, wird uns die Welt erklärt...
Erwähnenswert wäre gewesen, dass Deutschland in den letzten Jahren einen der größten Niedriglohnsektoren geschaffen hat, wie Alt-Bundeskanzler Schröder öffentlich prahlt - natürlich nicht bei uns, sondern in Davos...
Bei ca 7 Millionen -Menschen, also 10 Prozent der Bevölkerung, die entweder vollständig bzw trotz Arbeit teilweise von sozialen Transferleistungen des Staates abhängig sind und mehr unter als am Rande des Existenzminimums leben, ist es kein Wunder, wenn nicht mehr Geld für Lebensmittel ausgegeben werden kann.
Aus statistischen Daten herleiten zu wollen, der deutsche Verbraucher wolle mehr Geld für den Ölwechsel seines Autos ausgeben, als für Lebensmittel, halte ich für mehr als fragwürdig. Mal ganz davon abgesehen, dass ein Ölwechsel bei einem Auto nur einmal im Jahr fällig wird, Lebensmittel aber an jedem Tag des Jahres konsumiert werden müssen.
Darüberhinaus kann man Statistiken, die aus Daten von Millionen von Menschen erhoben werden, nicht dahingehend vereinfachen, als handle es sich eigentlich um immer denselben Menschen. Das könnte man vielleicht machen, wenn die Lebensbedingungen großer Teile der Bevölkerungen etwa gleich wären. Dem ist allerdings nicht so, also muss man auch fragen, sind diejenigen, die viel Geld für das Motoren-Öl ihres Fahrzeugs ausgeben wollen, auch dieselben, die so extrem an Lebensmitteln sparen müssen? Antwort: ich weiß es nicht, und ich weiß, dass ich es nicht weiß...
Ich nehme aber an, dass es sich hierbei um verschieden Gruppen der Gesellschaft handelt: Diejenigen, die kaum Geld für Lebensmittel haben, und sich daher an den sogenannten "Tafeln" mit verköstigen müssen. Die haben schon mal sowieso kein Geld für ein Auto, und brauchen daher kein Maschinenöl. Dann diejenigen, die ein Auto haben und aus verschiedenen Gründen brauchen, etwa um damit in ihre schlecht bezahlte Arbeit zu kommen, und für die daher das Geld für Lebensmittel sehr knapp ist.
Und schließlich und endlich noch diejenigen, die ein Auto haben, vielleicht ein wenig Geld überschüssig haben und deshalb am Maschinenöl nicht sparen. Ob das genau dieselben sind, die auch kein Geld für Lebensmittel ausgeben wollen? Ich wage es zu bezweifeln...
Ziemlich sicher bin ich mir hingegen dabei, dass dieser Skandal mal wieder benutzt wird, um Stimmung gegen uns selbst zu machen und auf steigende Lebensmittelpreise vorzubereiten. Ob steigende Lebensmittelpreise tatsächlich für mehr Qualität sorgen werden, wage ich mal zu bezweifeln. Denn trotz der angeblichen Klima-Erwärmung, wird es in den nächsten Jahren auch weiterhin sinkende Temperaturen geben. Kühle Witterung ist aber keineswegs gut für unseren Planeten - im Gegenteil. Wenn Sonne und Wärme fehlen, steigt die Gefahr von Missernten. Daher werden die Lebensmittelpreise wahrscheinlich auch weiterhin steigen. Denn sie sind aufgrund verschiedener Umstände ja sowieso schon gestiegen - zum Beispiel aufgrund der Nutzung von landwirtschaftlichen Nutzflächen für den Anbau von Biodiesel, um damit der nicht stattfindenden Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Ein anderer Grund für die weltweit ansteigenden Lebensmittelpreise ist außerdem die Zerstörung von einheimischen landwirtschaftlichen Betrieben und die Übernahme der Agrarflächen durch das internationale Lebensmittel-Quartell, bestehend aus Monsanto, Unilever, Kraft usw.
Schön, dass bei zukünftigen Preisssteigerungen ausnahmsweise auch mal an den Verbraucher, und nicht an die Renditen irgendwelcher Aktionäre gedacht wird. Von denjenigen, die trotzdem auch in Zukunft nicht mehr Geld für den Kauf von Lebensmitteln haben werden, wird dann wohl erwartet, dass sie nicht meckern, wenn sie feststellen, dass sie sich Maschinen- statt Speiseöl über den Salat gegossen haben...
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