Dienstag, 11. Januar 2011

Die Internet ID und die Erschaffung einer künstlichen Realität

Präsident Obama will Pläne zur Einführung einer Internet ID für alle Amerikaner umsetzen. Vor einigen Monaten wurde auch bei uns ein neuer Personalausweis eingeführt, mit dem man sich rein theoretisch auch in das Internet einloggen könnte. Wie ich das so las, fiel mir wieder Greg Nikolettos ein, der prophezeit hatte, dass man in Zukunft eine Art Führerschein brauchen würde, um sich in das Internet einzuloggen.

Zufällig werden diese Art von Plänen eigentlich fast zeitgleich hier in Deutschland und in den USA schrittweise eingeführt. Das ist alles Zufall, machen Sie sich keine Sorgen. Alles andere ist nur Verschwörungstheorie....

Bis jetzt surfen wir noch alle anonym, oder jedenfalls fast. Da wir bis jetzt immer noch 16 -stellige IP Nummern haben, wird die Nummer erst vergeben, sobald man sich in das Internet einloggt - das garantiert einem wengistens noch ein Mindestmaß an Anonymität. Ein bisschen muss man sich also schon noch anstrengen, wenn man meine Identität herausfinden will. Das wird sich, laut Greg Nikolettos und Adam Greenfield, jedoch sehr bald ändern, da es Pläne gibt, die Anzahl der verfügbaren IP-Nummern signifikant zu erhöhen. Wenn ich es richtig verstanden haben, sollen bald 128-stellige IP-Nummern eingeführt werden. 33 dieser Stellen sollen der menschlichen Spezies vorbehalten sein. Demjenigen, der sich mit der Zahlensymbolik ein wenig auskennt, läuft es kalt den Rücken herunter...

Mit den anderen Nummern kann man hergestellte Produkte versehen - und zwar jedes EINZELNE... Wie Nikolettos schon sagte: Dann kann jedes Staubkorn eine eigene Webseite haben...

Schlafen Sie alle noch? Ist das immer noch alles Verschwörungstheorie? Vielleicht habe ich ja nur eine lebhafte Phantasie, wenn ich mir vorstelle, wie es werden wird, wenn jemandem, aus welchem Grund auch immer, in dieser Future-World der Zugang zum Netz verweigert wird. Arbeitssuche, Einkauf, Bezahlung, was auch immer, wird vielleicht einmal vollständig auf das Internet verlagert werden.

Diejenigen, die sich im 'Netz' bewegen dürfen, kann man dann eine neue Realität maßschneidern, ähnlich der, die wir jetzt haben. Schon jetzt bestimmen Leute, die ich nicht kenne, nicht gewählt haben, und von denen ich nicht weiß, ob man ihnen vertrauen kann, was ich in der Zeitung zu lesen bekomme und was ich im Fernsehen sehen darf. Die Kontrollmöglichkeiten innerhalb einer virtuellen Internet-Realität wären noch viel immenser. Vielleicht könnte man für jeden einzelnen ID-User ein Programm erstellen, dass genau bestimmt, welche Wege ich im Internet zurücklegen darf, und welche Orte mir für den Aufenthalt erlaubt sind.

Kleine BloggerInnen wie ich sind vielleicht mit anderen kleinen BloggerInnen in einem bestimmten Raum, wo wir unsere systemkritischen Meinungen austauschen und gar nicht merken, dass andere das gar nicht mehr mitbekommen, weil sie nicht in unsere Gefilde zugelassen werden. Und das beste: sie und wir merken es nicht einmal.

Na gut, ich habe eben doch eine lebhafte Phantasie. Das Problem mit meiner Phantasie ist nur folgende: Was ich für neu halte, ist meistens schon alt, wurde schon längst von irgendwelchen Männern in irgendwelchen Think-Tanks durchgespielt und verworfen - zugunsten von Visionen, die so kühn sind, dass meine Wenigkeit sie noch nicht einmal denken kann...
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