Nachdem zum Teil schon dargestellt wurde, dass Sarrazin Zeit seines Lebens Transfer-Geld Empfänger des Staates war, sollte vielleicht noch darauf eingegangen werden, dass er seinen Arbeitgeber, also das Land Berlin, mit mindestens zwei Korruptionsfällen belastet hat. Im ersten Fall hat er ein Gelände der Stadt an einen exklusiven Golfclub spottbillig für eine Laufzeit von 99 Jahren verpachtet. Frühere Gutachten sollen das Grundstück deutlich wertvoller eingestuft haben - leider erfährt man nicht, was denn nun mit 'deutlich wertvoller' gemeint ist, und wieviel Geld genau der Stadt Berlin verloren gegangen ist, das später dann an der Bildung, an Schwimmbädern und sonstigen öffentlichen Einrichtungen eingespart werden musste...
Der Präsident dieses Clubs, der einen mit einem jährlichen Mitgliedsbeitrag von 3250 Euro noch als gemeinnützig gilt, Roland Specker, ist ein eifriger Förderer der SPD. An sich ist das ja erfreulich, dass den Golfspieler-Eliten Berlins das Wohlergehen der Arbeitnehmerschaft der Hauptstadt so am Herzen liegt, aber die Gelder, die für die SPD -Förderungen ausgegeben wurden, haben sich offensichtlich bezahlt gemacht....
Es kann ja grenzenlos eingespart weden an Hartz-IV Empfängern, die frierend in ihrer Wohnung sitzen dürfen, damit Berlin sich ein Tempodrom leisten kann - auch in dieser Angelegenheit wurde Anklage gegen Sarrazin erhoben. Etwa 10 Millionen Euro sind dem Land Berlin durch diesen Skandal verloren gegangen. Macht aber nichts, an der Bildung kann man das Geld ja wieder einsparen. Sarrazins Sparmaßnahmen haben für einen chronischen Mangel an Personal in Schulen und Kindergärten gesorgt. Es erfordert wohl nicht sehr viel Intelligenz, um sich auszurechnen, wer unter diesen Maßnahmen am meisten leiden haben würde - Kinder aus bildungsfernen Schichten und Kinder aus Einwanderfamilien, denen es sowohl an Geld als auch an eigener Bildung fehlt um die Defizite in der Schulbildung wieder auszugleichen.
Und welche Heldentaten hat Herr Sarrazin denn sonst noch vollbracht, welche Werte geschaffen? Sehen wir uns doch einmal seinen Lebenslauf an.
Da Sarrazin als Sohn eines Arztes aufwuchs, hatten seine Eltern bestimmt keine Schwierigkeiten, ihm in der Schule zu helfen, beziehungsweise bei Bedarf Nachhilfestunden zu bezahlen, wie es beim Bildungsbürgertum sehr üblich ist. Anschließend studierte er - damals noch umsonst und ohne einen Pfennig Studiengebühren für die vom Staat erbrachte Leistung zu bezahlen, für die dieser Schulden machen musste, die von der heutigen Generation in Form von Kürzungen bei der Bildungen und sonstigen Leistungen bezahlen werden müssen. Als wissenschaftlicher Assistent der Friedrich-Ebert-Stiftung trat er in den 70er Jahren der SPD bei.
Danach war er im öffentlichen Dienst des Bundes tätig, zunächst als Referent für Finanzen. In dieser Funktion war er vier Jahre lang für den IWF in Washington tätig. Danach 'arbeitete' er für verschiedene Ministerien. Er bereitete während seiner Tätigkeit im Refererat für Innerdeutsche Beziehungen von 1989 die Währungs- Wirtschaft- und Sozialunion vor, die den ehemaligen DDR-Bürgern später die 'blühenden Landschaften' in den neuen Bundesländern bescheren sollte. Von 1990 bis 1991 war er bei der Treuhandanstalt tätig. Wir erinnern uns noch dunkel an die Treuhand - ein Skandal jagte damals den nächsten, ehemalige DDR -Betriebe sowie Banken wurden fast verschenkt, und von dem wenigen Geld, das man einnahm verschwanden auch noch erkleckliche Summen.
Ab dem Jahr 2002 war Sarrazin bekanntermaßen als Finanzsenator für das Land Berlin zuständig, und in dieser Funktion machte er im Falle von zwei Korruptionsskandalen von sich reden. Das dürfte wohl eher die Spitze des Eisberges sein. Während dieser Zeit wurde er auch im Rest von Deutschland durch unheimlich intelligente Vorschläge wie 'Pullover statt Heizen' und ähnlicher Polemik, bekannt.
Insgesamt lässt sich also nicht so recht ausmachen, wofür Deutschland dem Hassprediger Sarazin denn nun eigentlich seine Ausbildung und seine Bezüge bezahlt - für einen warmen Winterpullover plus Heizung dürften diese jedenfalls allemal reichen. Er, der andere Menschen vorwiegend nach ihrer ökonomischen Verwertbarkeit beurteilt - inwiefern hat Deutschland denn nun eigentlich von ihm profitiert? In seiner Position beim IWF konnte er nicht dazu beitragen, dass die Ausbeutung der Welt mittels unseres Weltfinanzsystems unterbunden würde. Ich gebe zu, das wäre auch zuviel verlangt von jemandem wie ihm, der außer Primitiv-Rhetorik nicht viel drauf zu haben scheint. Außerdem sorgt wahrscheinlich der IWF schon selbst dafür, dass nur diejenigen mit der richtigen Rückgratverkrümmung in seine erlauchten Kreise aufgenommen werden. Aber auch in seiner Funktion bei der Währungs- Wirtschafts- und Sozialunion und bei der Treuhand scheint man hierzulande nicht viel von ihm profitiert zu haben. Es wäre mal interessant zu wissen, was genau er denn eigentlich dort gemacht hat - es ist für uns alle, die wir hier leben, offensichtlich nicht viel herausgesprungen.
Wer von Sarrazins Leben und Wirken profitiert, kann man sich denken, wenn man sich seinen Lebenslauf ansieht - immer war er in Kreisen tätig, die eben genau selbst nichts arbeiten, sondern die vielmehr die Früchte der Arbeit anderer verwalten und in die (für wen auch immer) passenden Kanäle leiten. Immerhin dabei scheint er recht erfolgreich zu sein, stieg er doch innerhalb dieser Funktionen in immer höhere Gefilde der Finanzwelt auf. Nur wer davon überhaupt nichts hat, das sind eben wir, die normalen Bürger des Landes, die Otto-Normal-Verbraucher, die dank der Politik Sarrazins und seinesgleichen gezwungen werden, für immer miesere Stundenlöhne zu arbeiten, falls wir nicht gleich ganz aus dem System rausfallen, und uns dafür beschimpfen lassen dürfen, dass der Staat und seine Angestellten, die wir bezahlen, nicht willens sind die ökonomische Situation in Deutschland zu verbessern. Es spricht nicht wirklich für die Intelligenzia dieses Landes, wenn man ausgerechnet jemanden wie Sarrazin nun noch als eine Art Helden hochstilisieren will.
Ob Sarrazin mit seiner Kritik an Türken, Arabern und sonstigen Einwanderern in den Augen mancher Bürger nun recht hat oder nicht - schon im Hinblick auf seine Tätigkeiten und seine 'Erfolge' sollte es sich für jeden noch einigermaßen selbstständig denkenden Menschen, von selbst verbieten, jemanden wie ihn zu unterstützen, sei es, indem man seine Thesen über die geringere Intelligenz von Türken und Arabern befürwortet, sei es bei der Kritik an dem angeblich mangelnden Integrationswillen. Vielmehr sollte man fragen: Mit wem steht er in Verbindung? Wer profitiert von seiner Ausländerhetze? Wovon will er womöglich ablenken?
Es sollte einem eigentlich ins Auge springen, dass er im Grund nur die alte 'teile und herrsche' Taktik anwendet - während der zukünftige Reichtum des Landes, noch bevor er überhaupt erwirtschaftet werden kann, jetzt schon aus dem Fenster geschmissen wird, indem man einigen wenigen Privatbanken völlig unnötigerweise 500-Milliarden Euro Rettungspakete spendiert, muss man natürlich alles tun, damit sich die von Kürzungen und Einsparungen betroffene Bevölkerung um die letzten Krümel streitet, und gar nicht mitbekommt, wie in großem Stil private Geldverleiher subventioniert werden, während man den Arbeitnehmern immer mehr Möglichkeiten nimmt, um in irgendeiner Form sowohl an Geld zu kommen, als auch Werte zu schaffen, die die leere Variable 'Geld' überhaupt mit einem Inhalt zu erfüllen.
Sarrazin spaltet nicht nur zwischen Christen und Moslems, zwischen Deutschen und Ausländern, zwischen Hartz IV -Empfängern und Noch-Arbeitnehmern. Er treibt zusätzlich noch einen Keil zwischen einzelnen Gruppen von Ausländern, dann noch einen zwischen Christen, Moslems und Juden, die angeblich um bis zu 15 Prozent intelligenter sein sollen, als Türken und Deutsche. Es ist einfach unglaublich, dass er dafür noch von so vielen Menschen bejubelt wird - und das noch bei seiner Vorgeschichte...
Und mal ganz nebenbei bemerkt - in einem hat er ja vielleicht sogar recht: Der Islam war tatsächlich, gemessen an den letzten Jahrtausenden, nicht an der Kulturentwicklung Deutschlands beteiligt. Ich muss ehrlich sagen, dass mich diese Aussage, die ich der Schlagzeile einer renommierten Süddeutschen Tageszeitung entnehmen durfte, auch zutiefst verwundert hat. Aber bei allem Hallelulah über unser christliches Abendland sollte man, wenn man schon andauernd so rassistisch argumentieren muss, nicht vergessen, dass das Christentum mitnichten eine abendländische Religion ist. Bevor das Christentum mittels der Römer nach Deutschland gelangte, gab es hier nur Heiden - lassen wir mal die Diskussion darüber, ob die Verbreitung des Christentum wirklich zum Wohle der Menschheit, bzw. des Abendlandes gereicht hat.
Vielmehr stammen sowohl Christentum, Islam und Judentum aus dem Nahen Osten! Das Christentum ist eine orientalische Religion! Das nur mal so nebenbei. Und: Geht man davon aus, das es Jesus wirklich gegeben hat, dieser Jude und zum König der Juden ausersehen war, und wir weiterhin davon ausgehen, dass die Juden einer von vielen semitischen, also arabischen Stämmen auf der arabischen Halbinsel waren, muss man daraus logischerweise schließen, dass Jesus Christus Araber war. Wenigstens soviel wollte ich zum Intelligenz Quotient von Arabern noch bemerken, ohne darauf einzugehen, dass die arabische Kultur im Mittelalter in Bezug auf die Wissenschaften dem Abendland weit voraus war. Eine letzte Erinnerung daran ist - aber so weit sind wir ja mit der Bildung und der Intelligenz ja schon hinter dem Mond, dass das keiner mehr weiß - unsere Übernahme der arabischen Zahlen, mit denen wir das auf einem komplizierten Buchstabensystem beruhenden römische Zahlensystem ersetzten.