Montag, 28. Februar 2011

Wie love to entertain you - Martyrer für das Showgeschäft

"There's no business like showbusiness", wie man so schön sagt. Könnte mehr dahinterstecken, als wir als Zuschauer vermuten würden?

Die Liste der Opfer, die das Showgeschäft forderte, ist lang. Stars, die Opfer von Selbstmord und exzessivem Drogen- und Alkoholkonsum wurden, pflastern den Weg der Unterhaltungsindustrie. So soll beispielsweise Marylin Monroe Selbstmord begangen haben, in den 60er Jahren fielen Rockmusiker sozusagen aus Versehen ihrem exzessiven Betäubungsmittel- Konsum zum Opfer - viele von ihnen verstarben völlig unerwartet an einer Überdosis - , andere wiederum kämpfen jahrzehntelang lang und immer wieder vergeblich gegen ihre Sucht an, wie zum Beispiel Elisabeth Taylor.

Die Erklärungen wie die, dass die Stars häufig unter einem zu ausgeprägten Selbstdarstellungsdrang litten, der ihnen zu schaffen mache, haben das Publikum jahrzehntelang zufrieden gestellt. Aber ist das wirklich die ganze Wahrheit?

Manche Verschwörungsautoren glauben, die Stars seien mittels Gehirnwäsche programmiert worden, um ihre Aufgabe - nämlich uns zu 'unterhalten' - zu erfüllen und ein williges Instrument in den Händen ihrer Illuminati - Meister zu sein. Drogen- und Alkoholsucht seien eine Folge der unmenschlichen Behandlung, der sie sich unterziehen müssen, damit sie als Wachs in den Händen ihrer Meister ihr Publikum durch Manipulation des Unterbewusstsein mental in eine neue Ära führen.

Tatsächlich entfernen sich die Botschaften, die mittels Bildern durch Plattencover und Musik-Videoclips vermittelt werden, immer mehr von den sprachlichen Inhalten der entsprechenden Sogns. "Interessante" Beispiele hierfür wären zum Beispiels Rihanna's Video 'Russian Roulette' oder Jesse J. Video zum Song 'Price Tag' oder gar Christina Aguileras 'Not myself tonight'. Diese Videos sind aufgrund urheberrechtlicher Vorgaben nicht mehr auf YouTube zu sehen, was nur teilweise zu bedauern ist. Eingefleischte Fans werden sich aber die Videos trotzdem längst heruntergeladen haben...

Nun hat kürzlich Lady Gaga in einem Interview erklärt, sie sei eine von vielen Martyrern für das Showgeschäft.

Hier der Wortlaut des Ausschnitts in deutscher Übersetzung:

Frage: Machen Sie sich Sorgen, dass man, je mehr man über Sie weiß, desto weniger Interesse an Ihnen hat?

Gaga: Was wollen Sie denn noch über mich wissen, was ich nicht schon gefragt worden wäre? Sie haben mich alles gefragt, was man nur fragen kann und trotzdem denken Sie, dass Sie nicht wissen, wer ich wirklich bin.

Und das kommt daher, dass Sie von meiner Kunst fasziniert sind, und nicht von irgendetwas anderem.

Frage: Und so wollen Sie es auch haben...


Gaga: Ja, absolut. So will ich es. Wonach suchen Sie denn? Das, wonach Sie suchen, ist Magie. Und Magie kann man nicht mit den Augen sehen. Magie ist das, was auf der Bühne passiert, wenn die Lichter angehen und dann plötzlich....Ich bin hier, um Sie zu unterhalten. Und ich bin hier, um eine Martyrerin für das Showgeschäft zu sein.

Frage: Martyrerin für das Showgeschäft?

Gaga: Ja, Martyrerin für das Showgeschäft. Eine von vielen, die ihr Leben für das Showgeschäft geopfert haben. Ich würde alles tun...Ich würde auf der Bühne sterben, inmitten all meiner Requisiten...Ich würde vor Ihrer aller Augen sterben, damit Sie zusehen und es genießen können. (Hervorhebung von mir)

Frage: Das meinen Sie jetzt bildlich gesprochen...

Gaga: Man kann nie wissen. Man weiß ja noch nicht, wie ich sterben werde. Wer weiß - es könnte ein Bestseller werden...

Das ist also die Art, wie man junge Leute 'unterhält'. Glaubt wirklich irgendjemand, dass eine junge Frau wie Lady Gaga sich solchen morbiden Unsinn selbst ausgedacht hat? Dass junge Leute von sich aus so etwas sehen wollen? Werden sie nicht vielmehr mittels eingängiger Melodien auf einen Pfad geführt, von dem sie nicht erkennen können, wohin er sie führen wird?


Freitag, 25. Februar 2011

Der Arbeitsmarkt - für Arbeitssuchende eine Reise nach Jerusalem...

Kennen Sie noch das Spiel aus Kindertagen, das gerne bei Kindergeburtstagen und sonstigen Anlässen gespielt wurde? Man stellt eine Reihe von Stühlen mit den Rückenlehnen gegeneinander auf. Dabei achtet man darauf, dass es immer EINEN Stuhl weniger als Teilnehmer an dem Spiel gibt. Man spielt die Musik ab, die ohne Vorankündigung stoppt. Alle stürzen sich auf die Stühle und versuchen eine der Sitzgelegenheiten zu ergattern. Ein Spielteilnehmer bleibt übrig und ist aus dem Spiel, die anderen sind eine Runde weiter. Das geht so lange, bis jemand gewonnen hat.

Übertragen wir das nun auf den Arbeitsmarkt.

Warum erwähnt eigentlich niemand, weder in den Medien noch in den Parteien die wahren Ursache für die Arbeitslosigkeit?

Eigentlich ist es ganz einfach. Es gibt zu wenig Arbeitsplätze. Die Gründe hierfür sind vielfältig, sie reichen von den Sparmaßnahmen der öffentlichen Haushalte bis zur von den Regierungen der letzten Jahrzehnte verursachten Deflation, also den Mangel des sich im Umlauf befindlichen Geldes. Man hatte Aktionären und anderen Besitzern großer Geldvermögen erlaubt, viel mehr Geld zu besitzen, als sie brauchen, um sich dann das nutzlos auf den Konten herumliegende Tauschmittel gegen Zins und Zinseszinsen wieder zurückzuleihen.

Aber bleiben wir trotzdem einmal beim Arbeitsmarkt: Tatsache ist: Die Anzahl der Arbeitssuchenden ist ZEHNMAL höher als die Zahl der offenen Stellen!

Ich bin mir darüber im Klaren, dass dies natürlich nur Annäherungswerte sind - denn längst nicht jeder Arbeitssuchende ist arbeitslos gemeldet und längst nicht jede freie Stelle wird über die ARGEn vergeben, und längst nicht jede freie Stelle, die die ARGE in ihren Statistiken führt, ist tatsächlich auch noch zu besetzen. Trotzdem sollte klar werden, mit welchen Größenordnungen wir hier zu tun haben.

Der Anschaulichkeit halber wollen wir dieses Szenario einmal auf unser Spiel aus Kindertagen übertragen. Nur kreisen hier nicht 10 Teilnehmer um 9 Stühle, sondern 10 Teilnehmer um EINEN Stuhl. Geht die Musik aus, und alle stürzen darauf, gewinnt einer und 9 bleiben übrig. Eine Größenordnung höher kreisen 100 Personen um 10 Stühle und 90 bleiben übrig. Oder nehmen wir an, 1000 Teilnehmer kreisen um 100 Stühle - dann bleiben 900 übrig. Das ganze kann man dann hochrechnen, bis man bei der offziziellen Anzahl der gemeldeten Arbeitslos gemeldeten plus 1-Euro-Jobber und Aufstocker ist.

Egal, wie sehr sich die Teilnehmer bemühen - die Anzahl derer, die übrig bleiben, wird sich so niemals ändern! Das einzige was sich ändern kann, ist möglicherweise die Zusammensetzung der Gewinner bzw. Verlierer.

Anscheinend sind diese einfachen Berechnungen, die jeder Grundschüler nachvollziehen kann, vor lauter Medien-Gehirnwäsche völlig in den Hintergrund gerückt.

Und jetzt kommt die große Preisfrage: Wo werden bitte schön mehr Arbeitsplätze geschaffen, wenn man den Arbeitnehmern immer mehr von ihrem Gehalt wegnimmt, und denjenigen, die als erstes aus dem Spiel geflogen sind, ihre Leistungen kürzt und unter immer größeren Druck setzt? Kann mir irgendjemand unserer 9Mal schlauen Politiker, kann mir irgendein Sachbearbeiter aus dem Arbeitsamt, auf diese einfache Frage eine Antwort geben?

Wahrscheinlich haben sie keine. Die Antwort lautet nämlich: Es werden so überhaupt keine Arbeitsplätze geschaffen, ganz im Gegenteil! Dadurch dass immer weniger Geld kursiert, das ausgegeben werden kann, leidet die Wirtschaft unter einer Deflation. Die Preise müssen immer weiter runter, und immer billigere Arbeitskraft muss immer mehr produzieren.

Es soll gar nicht bestritten werden, dass viele Unternehmen und vor allen Dingen Konzerne sich unter Zuhilfenahme der Ausrede, sie könnten aus Gründen der Konkurrenzfähigkeit nicht mehr für die Arbeit bezahlen, überproportional bereichern.
Aber nichtsdestotrotz: Weder durch ständige Kürzungen, noch durch noch so viel Druck, der auf Arbeitssuchende ausgeübt wird, enstehen mehr Arbeitsplätze, vielmehr kursiert immer weniger Geld im Wirtschaftskreislauf, das kaufen kann und so ist es nur logisch, wenn insgesamt immer mehr Menschen entlassen werden müssen.

Hat man dies einmal begriffen, ist die ganze Faulheitsdebatte einfach obsolet. Uninteressant! Mag sein, dass es Leute gibt, die faul sind - und wenn schon! Dann sollen sie doch zu Hause bleiben und nicht arbeiten. Um so besser, wenn sie das Arbeiten denjenigen überlassen wollen, die eben schon arbeiten wollen. Sollen sie ruhig in der sozialen Hängematte liegen, sie sollte am Besten sehr viel bequemer sein! Denn das würde dazu führen, dass die Arbeitgeber eben entsprechend mehr zahlen müssten um sich Arbeitnehmer in ihr Unternehmen zu locken - und so würde auch wieder mehr Geld in die Sozialkassen fließen.

Viel muss man von der Wirtschaft nicht einmal verstehen, um diese einfachen Zusammenhänge begreifen zu können - ein bisschen gesunder Menschenverstand und einfache Grundrechenarten genügen.

Stattdessen haben viele Menschen ihr Gehirn anscheinend bei der Politik und beim Fernseher abgegeben, die ihnen das Denken und Handeln abnehmen können, damit sie selbst in Ruhe auf der Couch sitzen bleiben und irgendeinem armen Mitmenschen die Schuld für die ständige Ebbe in ihrem Geldbeutel und den dauernden Stress in der Arbeit geben können.

So ist es ja auch aus zweierlei Gründen viel bequemer - man kann die Mitverantwortung für die desolate Lage vieler Menschen in diesem Land, die nicht einmal mehr genug zum Essen haben, schön von sich weisen und sich gleichzeitig noch selbst in den Himmel heben, weil man für so wenig Geld so viel für seine Ausbeuter arbeitet...

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Freitag, 18. Februar 2011

Herr von und zu Guttenberg und die Doktorarbeit

Ob Herr von und zu Guttenberg wohl bei irgendjemandem in Ungnade gefallen ist? Auf allen Kanälen ist die Rede vom Kanzler in spe und der Doktorarbeit, die seitenweise Passagen enthalten soll, die nicht von ihm selbst geschrieben wurden und auch nicht als Zitate gekennzeichnet sind. Doch trotz aller Skandale und Versäumnisse sei der gutaussende Verteidigungsminister beim Volk beliebt, beteuert uns der Nachrichtensprecher, während sich die Kamera verheißungsvoll ins Gemächt des Politstars richtet.


Ich frage mich, wie so oft, was will man beim Zuschauer mit diesen Offenbarungen eigentlich bezwecken? Ich verstehe diese Hysterie einfach nicht, auch wenn ich meine, dass Karl Theodor es sich doch etwas zu einfach gemacht hat – wenigstens hätte er sich die Mühe machen sollen, die entsprechenden Passagen ein wenig umzuformulieren. Das kommt eben davon, wenn man sich seiner selbst und seiner Umgebung zu sicher ist...


Aber allen Ernstes, dass es an den Universitäten wissenschaftlich oder gar gerecht zugeht, kann wohl nur glauben,wer noch nie eine Universität von innen gesehen und noch nie eine Doktor–, oder andere Abschlussarbeit gelesen hat. Natürlich geht es an den Hochschulen weder fair noch wissenschaftlich zu, ich streife hier nur am Rande die Benachteiligung der Studenten, die keinen akademischen Familienhintergrund haben, und daher bei schwierigen Fragen auf sich selbst gestellt sind, und die zudem noch ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten müssen. Sogar schon vor Einführung von Studiengebühren war das alles sehr ungerecht.


Aber bleiben wir mal bei dem Thema Abschlussarbeiten.


Ich erinnere mich, im Zuge von Nachforschungen in Bezug auf Amalgamvergiftung eine 'hochinteressante' Doktorarbeit eines Zahnarztes gelesen zu haben. Der Absolvent (bestanden hat er ja offenbar) führte auf ca 20 DIN A 5 Seiten aus, warum Amalgam völlig unschädlich ist. Dafür hatte er mehrere mechanische Untersuchungen mittels verschiedener Apparate angestellt (ob er sich die wohl alle selbst ausgedacht und die Apparate wohl selbst gebaut hat?) und dabei kam folgendes heraus: Beim Kauvorgang lösen sich keine Partikel aus den Füllungen, der Patient ist nicht von Vergiftung gefährdet.


Offenbar stand das Ergebnis der Studie wohl vorher schon fest. Sonst hätte man eventuell auf die Idee kömmen können, die Körpertemperatur bei den Versuchen zu berücksichtigen. Denn ein wichtiger Kritikpunkt bei Amalgamfüllungen ist ja der Quecksilbergehalt der Füllungen. Dass Quecksilber sich bereits bei Raumtemperaturen verflüssigt, sollte eigentlich allgemein bekannt sein. Und dass die Körpertemperatur eines Menschen mit 37 Grad sogar noch höher ist, weiß doch wirklich jeder. Der Doktorand hatte es aber offenbar nicht für notwendig erachtet, sich um solche Lappalien Gedanken zu machen.


Außerdem wurde bei der Arbeit auch nicht berücksichtigt, dass Zähne ja nicht einfach so aus Spaß trocken vor sich hin mahlen, sondern Nahrung zerkleinern, die möglicherweise chemisch mit den Füllungen reagieren könnte (zum Beispiel Essig oder andere saure Nahrungsmittel). Diesen Fragen wurden in dem dünnen Broschürchen mit dem Titel 'Doktorarbeit' aber nicht nachgegangen. Der Doktorvater war offenbar auch zufrieden... Wirklich wissenschaftliches Arbeiten sieht meines Erachtens anders aus.


Eine Diplomarbeit, die sich lang und breit mit den Segnungen des Süßstoffes Aspartam beschäftigte und als Referenzen teilweise die firmeneigenen Webseiten des Herstellers angab, ist mir ebenfalls im Gedächtnis. Auch hier stand wohl schon von vornherein fest, was herauskommen sollte. Da wurde lang und breit der Gehalt an Methylethylen verschiedener Nahrungsmittel ausgewertet und schließlich kam man zu dem Schluss, dass Äpfel und Käse einen sehr viel höheren Gehalt hätten als der Süßstoff. Fazit: Aspartam habe einen wesentlich niedrigeren Gehalt und sei daher völlig zu Unrecht als Krankmacher verschrieen. Wer da wohl die Feder des Diplomanden geführt hat, frage ich mich. Wahrscheinlich wird der Student oder die Studentin niemals mit solchen Vorwürfen wie Herr von und zu Guttenberg konfrontiert werden – aber nur auszuformulieren, was einem schon vorgegeben wurde, ist eigentlich auch keine Kunst.


Jeder unbefangene Forschergeist hätte auf die Idee kommen müssen, dass eine isolierte Substanz möglicherweise anders wirkt, als in einer Gruppe – zum Beispiel als Bestandteil in einem Nahrungsmittel. Und tätsächlich gibt es Ärzte, die meine Gedankengänge wissenschaftlich untermauern können – in natürlichen Lebensmitteln ist Methylalkohol an Pektin gebunden und wird deshalb vom Körper ausgeschieden, ohne während der Verdauung aufgespalten zu werden.


Dergleichen Beispiele gäbe es viele – ich nenne da nur noch die Abschlussarbeiten bei einer Fakultät für Architektur, bei denen ich selbst Zeuge war: so manche professionelle Modellbauwerkstatt hat nachgeholfen, so mancher Architektenpappi Ratschläge gegeben, so mancher Freundeskreis bei Schwierigkeiten Hand angelegt. Unser gesamtes Hochschulsystem ist zu einem eilitären Haufen verkommen, der nur noch Studenten aus bestimmten gesellschaftlichen Gruppen fördert, alle anderen am Straßenrand liegen lässt und die Bedürfnisse und Vorgaben seiner Geldgeber aus der Privatwirtschaft bedient. Der Durchschnitts-Bürger darf nur noch die 'Sockelfinanzierung' von ca 90 Prozent übernehmen, muss bezahlen für Institutionen die nicht seinen Interessen dienen und von deren Teilnahme er ausgeschlossen ist.


Also was soll der Geiz, diese Hysterie um Herrn von und zu Guttenberg? Hat Frau Merkel etwa ihre Doktorarbeit geschafft, weil sie tatsächlich so gescheit ist, oder weil sie und ihre Eltern eifrige Parteigänger der SED waren, wie manche ehemalige DDR-Bürger glauben – niemand konnte im DDR-System Karriere machen, ohne sich um das Regime verdient gemacht zu haben. Doch auch davon wird nie im Fernsehen berichtet, und schon gar nicht andauernd. Im Gegenteil, man überschlägt sich in Lobeshymnen für unsere 'Angie'.


Was mich zusätzlich misstrauisch macht, ist die Tatsache, dass es über unseren derzeitigen Verteidigungsminister sehr viel interessantere Dinge zu berichten gäbe, als nun diese blöde Doktorarbeit. Zum Beispiel, dass er sein Vermögen ins Ausland schafft, zum Beispiel, dass er sich, nachdem Herr Köhler wegen ähnlicher Aussprüche zurücktreten musste, schon wieder für Angriffskriege stark macht, zum Beispiel dass er in zum Teil schon als geheim zu bezeichnenden Netzwerken für seine jetzige Aufgabe herangezüchtet wurde...


Angesichts dieser wirklichen schlimmen Probleme verstehe ich den Zirkus um seine Doktorarbeit überhaupt nicht! Es sei denn, man wollte ihn aus irgendeinem Grund schnell und 'billig' irgendwie loswerden...

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Donnerstag, 10. Februar 2011

Inflation oder Deflation?

Es währt unter vielen Volkswirtschaftlern Uneinigkeit. Leidet die Wirtschaft nun unter Inflation oder unter Deflation? Ich würde sagen, beides. Das eine schließt das andere meiner Meinung nach nicht aus - im Gegenteil.


Der üblichen Lehre nach richten sich Preise und Löhne nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Ist ein Gut knapp, steigt die Nachfrage und damit die Preise. Ist ein Gut reichlich vorhanden, sinkt beides. Na gut, das ist nicht ganz verkehrt.


Auf jeden Fall kann man für ein Gut, dass knapp ist sehr viel mehr Geld verlangen als für eines, das im Überfluss vorhanden ist. Da versteht man auch, warum Spekulanten überhaupt kein Interesse daran haben, in die Produktion zu investieren. Denn würde durch eine gesteigerte Produktion das Angebot steigen, würde der Preis sinken. Geld lässt sich aber viel besser machen, indem man einen Mangel erzeugt, und die Kosten für die Investition spart man sich dann auch noch - das so gewonnene Geld kann man dann ins globale Casino tragen- wenn's schiefgeht beantragt man 'Sozialhilfe'...


Eine noch schlauere Taktik besteht darin, das Geld an andere auszuleihen, die es dann verzocken. So bleibt man schön im Hintergrund, wenn man sich von der Allgemeinheit unter die Arme greifen lässt. So wie zum Beispiel die Deutsche Bank, die als einer der Hauptgläubiger der HRE 100 Milliarden Euro 'Sozialhilfe' direkt aufs Konto überwiesen bekam.


Viele wissen ja schon, dass neues Geld nur als Kredit in Umlauf kommt. Wenn dieses Geld nicht in die Realwirtschaft fließt, also beispielsweise als Investition in die Produktion geht und so dafür sorgt, dass die Produktion entsprechend der höheren Geldmenge steigt, ist dieses Geld natürlich inflationär. Denn einer höheren Geldmenge steht keine höhere Menge an Gütern und Dienstleistungen zu Verfügung.


Weiter geht, es wenn der Kredit 'zurückbezahlt' wird. Zwar stimmt der Begriff 'zurückzahlen' nicht so ganz, denn es wurde ja von vornherein eigentlich gar nichts ausgeliehen. Im Grunde ist es eigentlich sogar konsequent, wenn das von vornherein niemals existierende Geld nun aus den Büchern getilgt wird. Immerhin hat es im Idealfall, falls es nicht nur sinnlos verspielt wurden, sondern für ein mehr an Gütern und Dienstleistungen und so für einen höheren sozialen Ertrag gesorgt hat, eine wichtige Funktion erfüllt, auch wenn es nun nicht mehr da ist. Allerdings fehlt es nun im Wirtschaftskreislauf. Ein weiteres Problem entsteht, wenn die ZINSEN für den Kredit (also für das Ausleihen von vornherein gar nicht existierenden Geldes) fällig werden. Denn das Geld für die Zinsen muss dem bereits kursierenden globalen Geldstrom ( der ebenfalls aus Krediten besteht) entnommen werden - es reißt eine neue Lücke und fehlt dann im Wirtschaftskreislauf. Es sei denn irgendjemand nimmt einen neuen Kredit auf, der diese Lücke wieder füllt. Aber auch für diesen Kredit werden irgendwann einmal Zinsen fällig werden. Und so weiter, und so weiter....


Ein Kredit wird aber natürlich nur gewährt, wenn sich die Gläubiger Profite von dem Kreditnehmer versprechen. Das wird zunehmend schwieriger werden, in dem Maße wie sich die Geldmenge in Bezug auf die Gütermenge verknappt. Die Geldmenge vermehrt sich zwar, und das exponentiell - es können nicht so viele Güter und Dienstleistungen geschaffen werden, um mit der Zinseszinsformel Schritt zu halten (das wäre auch aus umwelttechnischen Problemen nicht sinnvoll). Doch aufgrund des ständigen Abflusses an Geld aus der Realwirtschaft wegen der zu enrichtenden Zinsen (das als Rendite auf die Konten von Aktionären fließt), sinkt auch die in Bezug auf die Güter vorhandene Geldmenge. So ist trotz der ständig steigenden Geldmenge immer weniger Geld im Umlauf, um alle Waren zu kaufen. Unternehmen bleiben auf ihren Waren sitzen, oder müssen sie unterhalb des Produktionspreises verkaufen. Da sie auf die Dauer so keinen Gewinn machen, machen vor allen Dingen kleinere Betriebe pleite. Arbeitskräfte werden 'freigesetzt'. Es kursiert noch weniger Geld. Große Konzerne, die mit den Banken häufig unter einer Decke stecken, bekommen aber immer weiter Kredite und können so kleinere Anbieter unter den Tisch konkurrieren...


Aber noch mal zurück zu dem Geldproblem. In manchen Wirtschaftswissenschaftlichen Büchern wird behauptet, der Grund für die Misere und die ständigen Auf- und Abzyklen im Wirtschaftskreislauf sei darauf zurückzuführen, dass die Löhne der Arbeitnehmer nicht so lange fallen, bis der Preis sein Optimum erreicht hat, der Unternehmer seine Waren wieder verkaufen und wieder Profit machen kann. Für sie sind die Gewerkschaften der Bremsklotz in dem ganzen Wirtschaftsgeschehen. Hierbei lassen sie völlig außer Acht, dass der Preis vor allen Dingen auch deswegen nicht endlos fallen kann, weil ein Unternehmer in der Regel ja die Zinslasten für bereits aufgenommene Kredite zu tragen hat. Und die fallen natürlich auf keinen Fall - im Gegenteil, aufgrund der Zinseszinsformel wachsen sie exponentiell! So sind es in der Regel die Zinsen und nicht die gesteigerte Nachfrage, die für die regelmäßigen Preissteigerungen sorgen. Da die Arbeitnehmer aufgrund der Zinsen gestiegenen Preise immer weniger Geld zur Verfügung haben und daher weniger kaufen können, sehen sich die Unternehmen häufig genötigt, ihre Waren trotz gestiegener Kosten (für die Zinsen) trotzdem billiger anzubieten und die Preise zu senken.


Was passiert also? Der Verlust für die fallenden Preise muss aus den Arbeitnehmerlöhnen herausgepresst werden, da die Gewinnerwartungen der Bankaktionäre trotz der aus Geldmangel sinkenden Nachfrage weiter exponentiell steigen. Da aber die Arbeitenehmer aber nicht nur diejenigen sind, die die Dienstleistungen zur Verfügung stellen, und so dem aus dem Nichts geschöpften Geld der Privatbanken überhaupt erst seinen Wert verleihen, sondern auch diejenigen, die für die Nachfrage sorgen, wird trotz der fallenden Preise immer weniger gekauft. Die Preise müssen also weiter sinken, Unternehmer machen keinen Profit mehr und gehen pleite. Arbeitnehmer werden entlassen. Es werden also noch weniger Güter und Dienstleistungen verkauft. Trotz steigender Geldmenge, die somit inflationär ist, fehlt immer mehr Geld in der Realwirtschaft, die immer weiter in die Krise strudelt.


Was wäre die Lösung? Innerhalb unseres bestehenden Geld- und Wirtschaftssystems müsste das überschüssiger Geld, das auf den Konten von Aktionären und Inhabern großer Geldvermögen nutzlos herumliegt, mittels Steuern abgeschöpft und behutsam in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. Da es inflationär ist, und es sehr viel mehr Geld gibt, als man dafür kaufen kann, darf das Geld nicht unbedacht in das Wirtschaftssystem fließen, denn so könnte es tatsächlich zu einer galoppierenden Inflation kommen. Vielmehr muss die Realwirtschaft Zeit haben, sich mit der Produktion und dem Angebot an Dienstsleistungen auf die gestiegene Geldmenge einzustellen.


Es wäre also rein wirtschaftlich gesehen sehr vernünftig, Mindestlöhne einzuführen oder noch besser, die Arbeitnehmer so abzusichern, dass sie Arbeiten, die zu gering entlohnt werden, gar nicht erst annehmen müssen (also Hartz IV Sanktionen abzuschaffen und den Sozialhilfesatz zu erhöhen). Steigende Löhne gerade bei denjenigen, die jetzt am wenigsten verdienen und höhere Sozialhilfesätze würden die Wirtschaft stabilisieren. Denn die Wirtschaft würde dann am stabilsten wachsen, wenn diejenigen, die am wenigsten haben, am meisten mehr bekommen, da sie kaum etwas sparen, sondern alles ausgeben würden. Die in den letzten Jahrzehnten betriebene Wirtschaftspolitik, die den Arbeitnehmern um ihre größere Teile des von ihnen erwirtschafteten sozialen Ertrages betrogen hat, ist nicht nur ungerecht, nicht nur unvernünftig - sie ist in höchstem Maße unsinnig und verantwortungslos!!!

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Donnerstag, 3. Februar 2011

Führerschein für's Internet

Greg Nikolettos hat in seinem Vortrag "Die Mikrochip-Agenda - der Plan zur Verchippung der Menschheit" entweder eine Glaskugel für seine Vorhersagen benutzt, oder aber seine Recherchen sind so fundiert, dass er die logische Schlussfolgerung ziehen konnte:

"Ich sehe vorher, dass es einmal einen Führerschein für das Internet geben wird."


Man hat ja schon angefangen, hüben wie drüben. Obama schlug schon die Schaffung einer Internet ID vor, auch unser neuer Personalausweis wurde entsprechend für die Internet -Nutzung eingerichtet, und jetzt hat das bayerische Innenministerium doch tatsächlich einen "Führerschein" für den Umgang mit Medien vorgeschlagen. Im Visier der Kritik ist dabei allerdings das Internet. Erstmal ist der 'Führerschein' nur für Kinder vorgesehen, weil das Kindeswohl in diesem Land so wichtig ist. Dabei sollen die Kleinen lernen, dem Fernsehen und den Zeitungen zu vertrauen, aber dem Internet nicht - denn da kann ja jeder schreiben, was er will, und was er sich so denkt....

Das ist bei den Zeitungen und bei den Fernsehmedien natürlich völlig anders. Da wird geschrieben oder gesendet, was Redakteuren oder Intendanten genehmigen. Unter wessen Kontrolle diese wiederum stehen, weiß man nicht in allen Fällen - von den Chefradakteuren der 'Zeit', der 'Bild' und 'Burda' ist immerhin bekannt, dass sie regelmäßig an den angeblich vollkommen harmlosen Bilderbergtreffen teilnehmen, wo sich Vertreter der Hochfinanz , - industrie und -politik des Planeten alljährlich treffen.

Was wohl der Sinn dieser alljährlichen Besuche an diesen Veranstaltungen ist, an denen sich potentielle Faschisten treffen? Doch wohl nicht etwa, um Instruktionen entgegenzunehmen, worüber NICHT berichtet werden soll?

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