Freitag, 17. Juli 2009

Everything is o.k....

Das sogenannte "Police-Hugging-Department" bei der Arbeit:




Samstag, 11. Juli 2009

Wirtschaft im freien Fall - Krise oder Krieg?

Das ist die Frage, der Jürgen Elsässer in seinem Vortrag auf dem ASR Trefen in Fulda vom 04.07.09 nachgeht. Elsässer sieht in der Krise einen Krieg der internationalen großen privaten Geschäftsbanken mit dem Ziel,eine Weltfinanzdiktatur zu errichten.

Die kontinentale Industrie sei bedroht, da mit Übernahme der Produktionsstätten die defizitäre Lage der Banken ausgeglichen werden solle.



sonstige Quellen:
Jürgen Elsässer Blog
Alles Schall und Rauch
Nuoviso Productions

Die Wirtschaftsdaten sind katastrophal. Über die Hälfte der deutschen Wirtschaftsleistung geht in den Export, und dieser ist im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 20 Prozent eingebrochen. Im Maschinenbau beispielsweise hat sich der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent verringert und der Absturz setzt sich fort.
Die Hälfte der Hersteller in der Automobil-Industrie hat Insolvenz angemeldet.

Mit der Abwrack-Prämie wurde nur auf Zeit gespielt. Profitiert haben vor vor allen Dingen ausländische Firmen. Zwar hat auch VW profitiert, ein Konjunkturschub war das trotzdem nicht, da hier nur sowieso fällige Autokäufe mit Milliarden-Unterstützung des Steuerzahlers getätigt wurden. Dafür wird der Auftragseingang in der Automobil-Industrie im Jahr 2010 nur umso mehr einbrechen.

Große Teile der Bevölkerung geben sich noch der Illusion hin, dass das was wir erleben, eine ganz normale Krise sei, die auch wieder vorbeigehe. Manche glauben gar, der Höhepunkt der Krise sei schon überschritten. In Medien und Universitäten wird diese Haltung der Realitätsverweigerung durch Desinformation gefüttert.
Und die Parteien der Bundesregierung tun alles, um das ganze Ausmaß des Desasters auf die Zeit nach der Bundestagswahl zu verschieben - heimlich haben sie die großen Firmen gebeten, ihre Massenentlassungen auf die Zeit nach der Bundestagswahl zu verschieben.



Die Banken verschärfen die Krise durch Verweigerung von dringend benötigten Krediten

Kreditklemme im Maschinenbau

Wie um der Wirtschaft nun noch den letzten Todesstoß zu versetzen, schnüren die Banken der Industrie und dem Handel noch zusätzlich die Luft ab, indem sie ihnen dringend benötigte Kredite verweigern. Kredite sind notwendig, um eine Zwischenfinanzierung bis zum endgültigen Verkauf von Produkten zu gewährleisten. Obwohl die Banken sowohl vom deutschen Steuerzahler als auch von der EZB mit Geld geradezu überschüttet werden, geben sie es nicht in Form von Krediten weiter, sondern legen es "gewinnbringend" an, während beispielsweise die Maschinenbau-Industrie händeringend nach Krediten sucht, um die verbleibende Nachfrage zu befriedigen. Dabei hat man die Banken doch gerettet, weil sie "zu groß sind, um sie pleite gehen zu lassen" und eine Wirtschaft auf ein funktionierendes Geldsystem so dringend angewiesen ist, wie ein Lebewesen auf seinen Blutkreislauf.

Es ist unfassbar, vor allen Dingen, weil ja durch die Kapitalerträge, die sich die Banken durch diese Aktion erwarten dürfen, die Schaffung von Wohlstand (nach unserer gängigen Definition )nicht gefördert, sondern verhindert wird. Der allgemeine Wohlstand sinkt, das Einzige was sich erhöht sind die Anspruchstitel der Geldelite gegenüber der arbeitenden Bevölkerung.

Ein weiteres Beispiel für die Machenschaften unserer Finanzindustrie ist der Fall Karstadt-Arcandor:

Mietwucher und verweigerte Kredite treiben Karstadt die Pleite

So hat die Pleite von Karstadt-Arcandor mit der Finanzkrise rein gar nichts zu tun. Nicht die Krise, sondern Machenschaften der Finanzindustrie und Insider-Geklüngel haben das Unternehmen ruiniert.

Karstadt schrieb schwarze Zahlen, das Minus resultiert aus den überhöhten Mieten, die das Unternehmen bezahlen muss, seitdem die Erbin Madeleine Schickedanz die Karstadt-Immobilien verkauft hatte. Um das Warenhaus weiterzuführen wären Kredite notwendig, diese werden jedoch von den Banken verweigert, obwohl es sich um ein profitables Unternehmen handelt, dem lediglich die Wuchermieten zu schaffen machten.

Besonders pikant ist, dass Thomas Middelhof, sowohl im Aufsichtsrat von Karstadt sitzt, als auch Aktien-Pakete der Immobilien besitzt, deren Verkauf er auf Anraten von Angehörigen der Rothschild-Dynastie, die mit der Oppenheim-Bank verflochten ist, vorangetrieben hatte.
Die Immobilien gehören jetzt zum größten Teil der Oppenheim-Bank und der Investment Bank Goldman Sachs.

Frau Schickedanz, ist ihrerseits abhängig vom Hause Oppenheim, bei dem sie sich mehrere Millionen Euro geliehen hat, um ihre Aktien-Anteile an Karstadt zu vergrößern. Das Haus Oppenheim, ist ein Finanzinstitut, bei dem vornehmlich der deutsche Geldadel sein Vermögen von insgesamt 135 Milliarden Euro geparkt hat. Jetzt wird auch klar, warum die Regierung, insbesondere Herr zu Guttenberg, der selbst zum Adel gehört, nicht tätig und gegen die sittenwidrig hohen Mieten vorgehen konnte.

Goldman Sachs ist Mitverursacher und einer der Hauptgewinner der der Krise

Von den ehemals fünf Investmentbanken sind nur zwei übrig geblieben, Godman Sachs und J.P.Morgan.

Die Pleite der Investment Bank Lehman Brothers, die mit einer Finanzspritze von einigen Milliarden hätte gerettet werden können, hat den Rest der Finanzwelt mit in den Abgrund gerissen.

An der Entscheidung Lehman Brothers fallen zu lassen, war der Finanzminister Paulson, der vorher Chef bei der konkurrierenden Investment Bank Goldman Sachs gewesen war, maßgeblich beteiligt. Später erlaubte er, dass Goldmann Sachs den Status von einer Investmentbank zu einer Geschäftsbank änderte, damit das Institut in den Genuss einer staatlich finanzierten Finanzspritze von etwas 30 Milliarden Dollar kommen konnte. Auch traf er die Entscheidung einer 100 Milliarden Dollar Hilfe für die Versicherungsgesellschaft AIG, dessen größter Teil direkt an den Gläubiger Goldman Sachs ging.

Die amerikanische Bundesbank FED, die, die keine staatliche Institution ist, sondern von den Privatbanken kontrolliert wird, und deren New Yorker Hauptfiliale als Chef ebenfalls einen Goldman & Sachs Banker hat, hat zusätzlich zu den 700 Milliarden, die der Kongress für die Bankenrettung bewilligt hat, noch einmal eine Billion Dollar an Krediten vergeben.

Ist Asmussen ein Mann von Goldman Sachs?

Angesichts dieser Ausführungen ist es wenig beruhigend, dass auch in unserer Bundesregierung ein Mann von Goldman Sachs zu sein scheint. Herr Asmussen ist sozusagen ein Ur-Gestein, dass von Theo Weigl über Oscar LaFontaine und Hans Eichel bis zu Peer Steinbrück als Finanz-Staatssekretär tätig war. Regierungen kamen und gingen, Asmussen blieb, bis heute.

Unter Hans Eichel wurden die verheerendsten Gesetze bezüglich der Deregulierung des Finanmarktes abgesegnet. Die Befreiung von Veräußerungsgewinnen lockte Investoren aus der Anglo-Amerikanischen Finanzwelt an, die sich von den US-Privatbanken mit Liquidität ohne materielle Deckung gleich welcher Höhe versorgen lassen und so die nun von den deutschen Banken auf den Markt geworfenen Aktienpaketen aufkaufen konnten.

Daher haben laut Elsässer die deutschen Banken neben den faulen Kreditpapieren aus den Spekulationsgeschäften insgesamt 239 Milliarden Außenstände an Investoren aus dem britischen Raum. Diese haben ihren Sitz größtenteils auf britischen Inseln, wie beispielsweise den Cayman Inseln, den Kanal-Inseln und anderen. Diese befinden sich im Privatbesitz der britischen Krone und fallen daher nicht unter britisches oder EU-Recht.

Um die Banken vor der Totalpleite zu bewahren, wurde der Soffin-Fonds eingerichtet, der ebenfalls von Asmussen geleitet wird, der gemeinsam mit Steinbrück das Banken-Regulierungsgesetz BASEL II außer Kraft gesetzt, und so das hemmungslose Spekulieren der deutschen Banken auf dem deregulierten Finanzmarkt erst ermöglicht hatte.


Ist Obama ein Mann von Goldman Sachs?

Weiteres Ungemach droht von der anderen Seite des Atlantik. Obama, ein Mann der von sich behauptet, für den Wandels zu stehen, brach während des Wahlkampfes alle privaten Spendenrekorde. Die größten Spenden kamen aus dem Finanzsektor insbesndere von Goldman Sachs (Wahlkampfspende 650 000 US Dollar). Für den Autor Webster Griffin Tarpley und Gerhard Wisniewski steht Obama für Krise und Krieg.

Nun hat er sich sein Kabinett ausschließlich aus Angehörigen der Geldelite und ehemaligen Angehörigen aus der Bush-Regierung, zusammen gestellt.

Wo da der "Change" liegen soll, kann sich niemand, der sich mit dem Phänomen Obama beschäftigt hat, so recht erklären.

Vorsitzender des Kommitees für ökonomischen Wiederaufbau: Paul Volcker
Finanzminister: Timothy Geithner
Präsidentschafts-Berater: Alan Greenspan

Außenministerin: Hillary Clinton
Sondergesandter des Auswärtigen Amtes: Henry Kissinger
Verteidigungsminister: Robert Gates

Am Freitag dem 10.07.09 hat Obama den ehemaligen Investmentbanker von Goldman Sachs Philip Murphy zum deutschen Botschafter ernannt.

Die Rolle der EU

Die keiner demokratischen Kontrolle unterliegende EU-Kommission bedient nach Auffassung Elsässer ausschließlich die Interessen dieses "anglo-amerikanischen Money Trusts" und mit dem Abschluss der Lissaboner Verträge soll dieser Kurs nach Ansicht Elsässers zementiert werden, was es zu verhindern gilt.

Zum Abschluss

Die Ausführungen Elsässers stimmen nachdenklich. Der eingeschlagene wirtschaftspolitische Kurs, der vor den Augen der Bürger vollkommen unlogisch zu sein scheint, ergibt erst Sinn, wenn man ihn mit den Augen der profitierenden Bankhäuser betrachtet. Durch die Verweigerung der für die Industrie überlebensnotwendigen Kredite wird diese in die Pleite getrieben. Das ist für die normale Bevölkerung nicht von Vorteil, wohl aber für die Angehörigen der Finanzelite: Diese können die Betriebe dann spottbillig übernehmen und nach ihren Vorstellungen umgestalten und betreiben. Gleichzeitig wird Deutschland und möglicherweise auch andere Nationalstaaten in den völligen Bankrott getrieben, und wenn wir nicht eines Tages aufwachen und uns mit einer tatsächlichen und nicht bis jetzt nur vermeintlich unabwendbaren Lage befinden wollen, müssen wir handeln.

Denn die Lage, in der wir uns jetzt befinden erinnert auf fatale Weise an die Situation, die in Lateinamerika nach dem explosionsartigen Anstieg des Erdölpreises aufgetreten ist. Dadurch und durch die Hochzins-Politik der USA ist die Auslandsverschuldung dieser Länder explodiert, und der IWF musste mit Krediten nachhelfen. Bedingungen für die Gewährung der Kredite: Privatisierung von Staatseigentum, Abschaffung der sozialen Sicherungssysteme, Öffnung der Wirtschaftsräume für Investoren aus dem Ausland. Heuschrecken aus dem Ausland fielen über diese Länder her, kauften Betriebe und Ländereien aus Staats- und Privateigentum auf. Die Folge: Verarmung, gar Verelendung der Bevölkerung.

Ähnliches geschah während der Ostasien-Krise: Riesige Hedgefonds hatten auf eine Entwertung der Landeswährung spekuliert und so die Länder finanziell in den Ruin getrieben. Der IWF kam zu Hilfe: Die Bedinungene: Privatisierung, Abbau der sozialen Sicherungssysteme. Investoren aus dem Ausland kauften große Teile der aufstrebenden Wirtschaft auf, entledigten sich so entweder der billigen Konkurrenz oder übernahmen sie und konnten nun billig und unter Missachtung jeglicher Arbeitnehmer -Rechte oder Umweltschutz produzieren.

Es erfordert wohl nicht sehr viel Phanasie, um sich auszumalen, was in diesem Land passieren wird - wenn wir es zulassen und weiterhin die die abgenudelte Verschwörungstheorie als Ausrede für unsere Untätigkeit bemühen.

Freitag, 3. Juli 2009