Montag, 28. April 2014

Der Kinderpornoring von Omaha/USA: Der Skandal von Franklin

Im Jahr 1993 reiste ein Filmteam von Yorkshire in England nach Omaha in den USA um eine Dokumentation über einen angeblichen Pädophilen-Ring zu drehen. Finanziert vom "Discovery Channel" in den USA sollte der Film zuerst in England und dann in Irland ausgestrahlt werden.

In Omaha/Nebraska entdeckte das Filmteam, dass es sich um eine sehr ausgedehnte Operation handelte, bei der  Kinder  landesweit dazu benutzt wurden, um sie Angehörigen des wohlhabenden und politischen Establishment zur sexuellen Ausbeutung zur Verfügung zu stellen und diese somit für Erpressung angreifbar zu machen. Die Kinder wurden zum Teil per Flugzeug über die Landesgrenzen hinweg zu ihren 'Kunden' geflogen, und dabei gleichzeitig als Drogenkuriere benutzt.

Unkerklärlicherweise entzog der "Discovery-Channel" dem Filmprojekt 'Conspiracy of Silence' 1994 während der letzten Überarbeitungsphase die Finanzierung. So ist der Film, der in seiner Rohfassung immer noch existiert, niemals fertig gestellt und im Fernsehen ausgestrahlt worden.









Im Zentrum des Geschehens stand der republikanische Politiker Lawrence E. King, der zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt wurde, weil er 40 Millionen US-Dollar der  'Franklin Federal Credit Union', deren Manager er gewesen war, veruntreut hatte. Doch der Finanzbetrug war nur die Spitze des Eisberges der Verbrechen, in die King verwickelt war, denn King soll auch einer der Hauptakteure bei der Beschaffung Kinderprostituierten für die gesellschaftlichen Eliten von Omaha, aber auch in anderen Städten der USA gewesen sein.

Als Hauptquelle benutzte er angeblich eine Institution namens "Boys Town", eine Einrichtung zur Unterbringung von obdachlosen Jungen (später wurden auch Mädchen aufgenommen), die 1917 von Pater Edward Flanegan gegründet worden war. Seit 1979 entwickelte King enge Verbindungen zu Boys Town, und Jugendliche, die dort untergebracht waren, fanden Arbeit in Firmen, die Larry King gehörten. Doch Boys Town war für King auch eine Quelle für Jugendliche, die er zusammen mit seinen anderen Bekanntschaften aus Wirtschaft und Industrie während seiner berüchtigten Sex-Parties ausbeutete.

1986 wurde der Missbrauch durch Larry King von den Beschäftigten an den Leiter des Heims, Pater Val Peter, gemeldet. Dieser ging den Vorwürfen mittels interner Nachforschungen nach, aber die betroffenen Kinder weigerten sich, zu reden. Offenbar ließ er es dabei bewenden und meldete die Angelegenheit nicht an staatliche Behörden weiter, so wie er und das in Boys Town tätige Personal es laut dem geltenden Recht in Nebraska eigentlich hätte tun müssen.

So blieb King auf freiem Fuß und frönte weiterhin gemeinsam mit seinen Mittätern auf Parties seinen pädophilen Neigungen. Schließlich musste den Vorwürfen dann doch von offizieller Seite zumindest zu den Akten genommen werden, weil Kinder, die ganz woanders untergebracht waren, nämlich bei einer Cousine Larry Kings, die sich anscheinend einen recht einträglichen Lebensunterhalt mit der Adoption von misshandelten und vernachlässigten Kindern und Jugendlichen verdiente. Diese meldeten dem  "Foster Care Review Board" (offenbar eine staatliche Behörde, die in etwa dem Judendamt vergleichbar ist)  "schwere Misshandlungen und sexuellen Missbrauch", und bei ihren Aussagen war immer wieder auch von Larry King die Rede. Das "Foster Care Review Board" leitete die Unterlagen mit den Aussagen der Kinder weiter an die Behörden - ohne Erfolg. Nichts geschah, um den Vorwürfen auf den Grund zu gehen. Es ist anzunehmen, dass dem Fall nicht nachgegangen wurde, weil in den Skandal laut Aussagen der Kinder einflussreiche Bürger Omahas aus Industrie, Politik und Medien verwickelt waren. Sogar die Polizei selbst war auf höchster Ebene durch den Polizechef Robert Wadman involviert, ebenso wie der bekannte Kolumnist der 'Omaha Herald News', Peter Citron.

1988 wurde King vom FBI wegen der Veruntreuung von Geldern aus der "Franklin Credit Union" , insgesamt 40 Millionen Dollar, verhaftet, doch alles was mit seinem Kinderporno-Ring zu tun hatte wurde schnell vertuscht. Der Staat Nebraska bildete auf  Bundesebene ein Kommitee, dass sich mit dem Finanzskandal befassen sollte, das vom Politiker und Maisfarmer Loran Schmitt geleitet wurde. Doch die Spur des Geldes führte wieder auf die Spur vom bereits aktenkundig gewordenen Kindesmissbrauchs. Loran Schmitt wurde telefonisch davor gewarnt, dem Skandal weiterhin nachzugehen, und als Grund wurde genannt, dass der Skandal bis in die höchsten Kreise der Republikainischen Partei reiche. Ebenfalls bedroht wurde die Leiterin des "Foster Care Review Board" Carol Stitt, die zuvor mit den Vorwürfen der Kinder in Bezug auf Kindesmissbrauch von Seiten Larry Kings befasst gewesen und die entsprechenden Unterlagen an die Polizeibehörden weitergeleitet hatte.

Nichtsdestotrotz führte das Komitee weiterhin seine Arbeit aus, indem es die Privatdetektive Gary Carodori  und Karen Ormiston mit der Beschaffung von gerichtlich relevantem Beweismaterial beauftragte. Die beiden Detektive trafen bei ihren Nachforschungen auf den Straßen von Omaha immer wieder auf Jugendliche, die das Gleiche berichteten wie die Jugendlichen aus Boys Town drei Jahre zuvor - vom Missbrauch von Kindern von Seiten von Prominenten aus Omaha und auch aus anderen Teilen der USA.


Ormiston und Caradori filmten die Aussagen ihrer Zeugen, Paul Bonacci, Troy Boner und Alisha Owen. Caradori gab das Filmmaterial an das FBI weiter, doch diese betrieb keine Nachforschungen, sondern gab das Material an die Medien weiter, von denen die Aussagen der Opfer verrissen wurden. Das FBI übte Druck auf die betroffenen, mittlerweile jungen Erwachsenen aus, ihre Aussagen zu widerrufen. Troy Boner und Danny King widerriefen ihre Aussagen im Gegensatz zu Alisha Owen und Paul Bonacci.

Caradori kam unter seltsamen Umständen ums Leben, gerade als er glaubte, dass er sehr bald in den Besitz wichtiger Beweismittel kommen würde, mit denen er die Täter endlich dingfest hinter Schloss und Riegel bringen würde. Doch er verunglückte mit einem Flugzeug und und dabei kam seine Aktentasche mit den Ermittlungsunterlagen abhanden. Nach seinem Tod wurde statt dessen einem der ehemaligen Opfer, Alisha Owen, der Prozess gemacht und diese dann zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Weder Larry King noch irgendeinem der anderen Beschuldigten wurden jemals für ihre Verbrechen, die sie an den Kindern und Jugendlichen begangen hatten, verurteilt.

 John de Camp, Vietnamveteran und ehemaliger republikanischer Politiker, der das Netzwerk auf der rechtlichen Ebene zu bekämpfen versuchte und der Paul Bonacci vor Gericht vertrat, hält das FBI für die Hauptkonstrukteure der Vertuschung, was für ihn ein Hinweis dafür ist, dass der ganze Skandal noch viel weiter reicht, als zu bis zu den Eliten Omahas in Nebraska, sondern bis in die höchsten Ebenen der politischen Kreise des Landes.