Freitag, 21. Mai 2010

Internationale Meinungsmache gegen deutsche Wähler auf CNBC

Das haben wir nun davon, dass wir derartig inkompetente Gestalten als "Volks"vertreter in den Bundestag gewählt haben. International wird jetzt verbreitet, der deutsche Wähler sei schuld am Abrutschen des Euro, und zwar weil Frau Merkel unter Druck der Wähler in Deutschland erst die Hilfe für Griechenland verweigert, bevor sie sie schließlich doch gewährt habe - und zwar mit der Begründung einer sich ansonsten zusammenbrauenden Krise. Und diese Behauptung habe dann zum Vertrauens- und somit Wertverlust des Euro geführt.

Natürlich war Angela Merkels Verhalten (zumindest aus Perspektive der deutschen und griechischen Arbeitnehmer) völlig inkompetent, da es dafür gesorgt hat, dass Griechenland jetzt soviel Zinsen zahlen muss, dass der Staatsbankrott sicher ist.
Darauf wird bei der Sendung von CNBC heute, am 21. Mai, aber weiter gar nicht eingegangen - es geht um den Wertverlust des Euro.

Es geht nicht darum, dass die Griechen nun mit Hilfe unserer "Hilfe" weitere Sparmaßnahmen werden ertragen müssen, mit denen man sie daran hindert, ein Wirtschaftswachstum zu erreichen, dass sie auch nur annähernd in die Lage versetzen wird, ihre Schulden zu "bedienen". Wo sollen sie denn bitte schön ihre Waren verkaufen, wenn die Leute dort kein Geld mehr haben? Auf dem Internationalen Markt? Da haben sich doch die deutschen Konzerne breitgemacht, die dank der aus den Hartz IV Repressionen resultierenden Armutslöhne ihre Waren konkurrenzlos billig anbieten könenn.

Völlig überzogen, diese Behauptung, die eine blond-toupierte Dame namens Katinka Barysch gegenüber den CNBC-Interviewern da von sich gibt, dass die Deutschen das Rettungspaket nur mit dem Hinweis auf ein Katastrophenszenario hingenommen hätten. Anscheinend kennt sie ihre eigenen Landsleute nicht. Der Deutsche als solches ist nun mal kein Revoluzzer. Die Deutschen hätten das Hilfspaket so oder so akzeptiert. Sie nehmen doch schon seit Jahrzehnten hin, wie man hierzulande Arbeitnehmer-Rechte immer weiter unterläuft, wie gegen Bürgerrechte und Grundgesetz verstoßen wird, und wählen dann immer wieder die gleichen Parteien in den Bundestag. Sogar die SPD bekam trotz allen sozialen Kahlschlags noch 20% bei der letzten Bundestagswahl , anstatt wie verdient, bereits an der 5% Hürde zu scheitern.

Frau Barysch fährt weiter fort, gegen ihre Landsleute zu hetzen und labert was von: die deutsche Wirtschaft hätte vom Euro ja schließlich am meisten profitiert und solle sich jetzt mal nicht so anstellen. Das mag ja schon richtig sein, wenn man Riesenkonzerne mit "der deutschen Wirtschaft" gleichsetzt. Es gibt jedoch auch noch eine Vielzahl kleinerer Unternehmen, die erstens unter dem Konkurrenz-Druck derjenigen, die erst durch die Zwangsarbeit im 3. Reich zu ihrem Reichtum und so ihrer Macht gekommen sind, leiden, und dann noch die Unternehmen, die ihre Waren auf dem Binnenmarkt nicht mehr verkaufen können, weil die Sklaventreiber von einst auch heute immer noch Sklaventreiber sind, und ihren Leiharbeitern zu wenig bezahlen, als dass da noch irgendwas für den privaten Konsum übrig bleiben würde.

Nun folgt ein kleiner Gedankensprung, die Interviewerin von CNBC fragt, ob denn Deutschland nicht ein Interesse daran haben müsste, dass Länder wie Spanien und Italien in guter Verfassung seien, schließlich gingen 12% der Exporte dorthin...

Huch, ich dachte wir seien erst mal noch bei Griechenland - da werden wohl schon die nächsten Pakete vorbereitet, mit denen wir dafür garantieren sollen, dass auch die Investoren Spaniens und Italiens zu ihren gewünschten Renditen kommen. Dass Spanien bei Deutschland schon seit Jahren so tief in der Kreide steht, dass es seine Schulden sowie so nicht wird bezahlen können, wird hier natürlich nicht erwähnt. Es trifft ja die deutschen Konsumenten, die von Spanien viel weniger importieren, als von hier exportiert wird und die spanischen Arbeitnehmer, die deswegen arbeitslos sind. Die einzigen die sich freuen können, sind die Aktieninhaber der deutschen exportfreudigen Firmen, aber das ist ja noch lange nicht Deutschland...

Ja, bestätigt Frau Barysch. Aber all das wisse der deutsche Wähler nicht, man habe es ihm nicht gut genug erklärt...

Da muss ich ihr allerdings recht geben. Dem deutschen Wähler wird wirklich nichts erklärt. Vielleicht wartet er ja sogar darauf, etwas erklärt zu bekommen. Der deutsche Wähler ist immer noch nicht in der Demokratie angekommen, in der man sich selbst aufmachen muss, um nach Erklärungen zu suchen, wo man seinen Wirklichkeit mitgestalten muss, wenn sie einem nicht gefällt. Nein, er sitzt noch immer auf dem Sofa, und erteilt der Politik, die uns Tag für Tag immer näher an den Abgrund führt, mit seiner Untätigkeit einen Freibrief...



1 Kommentar:

ad hat gesagt…

Dem Deutschen Wähler werden schon noch die Augen aufgehen! Wahrscheinlich aber zu spät!